
Unsere Expertin Gabriele Hobmaier fasst zusammen, was gerade viele Wäschefachhändler:innen bewegt und gibt Anregungen:
"Die Probleme kommen gerade aus allen Richtungen. Ein vordringliches Problem ist momentan die Personalsituation: Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind abgewandert und kommen auch nicht wieder. Das, was uns früher sehr viel Spaß gemacht hat, muss jetzt zu kurz kommen: Die Beratung, das Verzaubern der Kundin, die eigentlich nur einen schnöden BH wollte und dann strahlend den Laden verlässt. Dazu kommt noch das gesundheitliche Risiko: Viele Arbeitskräfte übergehen Erkältungen oder Warnzeichen des Körpers - oft mit schwerwiegenden Folgen. Wir müssen auch mehr erklären, der Kunde hat oft Verständnis, wenn Dinge nicht lieferbar sind. Es ist anstrengend, wenn man immer wieder vermitteln muss, dass wir selbst warten. Auch zusätzliche Kundenbestellungen haben durch diese Sortimentslücken zugenommen und verursachen einen zusätzlichen Mehraufwand. Der Kunde ist sehr gut informiert, erwartet eine kompetente und aktuelle Beratung. Die ist mit ungeschultem Personal nur schwer zu leisten - der Mehrwert, den der Fachhandel bietet, wird so kontinuierlich kleiner. Hier wären Präsenzschulungen im Haus wunderbar, denn wer kann es sich schon leisten, Mitarbeiterinnen zwei Tage zum Hersteller zu schicken? Ein Fitting im eigenen Hause bringt effektive Ergebnisse: Wie sitzt das Modell bei der einen Mitarbeiterin, wie bei der anderen? Solche Erfahrungen bleiben im Gedächtnis und steigern den Abverkauf, weil das nachrückende, branchenfremde Personal weiß, was es tut. Aber eine solche Einarbeitung dauert Monate - es ist nicht einfach, Bodywear zu verkaufen. Die Arbeit wird immer mehr, es gibt immer mehr, um das wir uns kümmern müssen und weniger Leute, auf die die Arbeitslast verteilt werden kann.“
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