Einen Schaden von über 2 Milliarden Euro verursachten im letzten Jahr Ladendiebstähle. Das zeigt die aktuelle Studie des Handelsforschungsinstituts EHI. Obwohl man wegen der Lockdown-Schließungen und pandemiebedingt gesunkenen Kundschaftsfrequenz meinen könnte, dass die Zahlen deutlich gesunken wären, beträgt der Rückgang der Ladendiebstähle lediglich 4 Prozent. Dies steht im deutlichen Widerspruch zu den Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), die für 2021 einen Rückgang der Ladendiebstähle um 15 Prozent ausgewiesen hatte. Es gibt also ein deutliches Dunkelfeld. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE): „Der Schaden durch Ladendiebstähle im Milliardenbereich ist keine Kleinigkeit und belastet die Händler und Händlerinnen erheblich, gerade weil sie außerdem jährlich mehr als eine Milliarde Euro für die Diebstahlsprävention aufwenden.“ Das nach wie vor hohe Dunkelfeld belege, dass viele Handelnde nicht mehr motiviert seien, Ladendiebstähle zur Anzeige zu bringen. „Anzeigen werden in der Regel nur erstattet, wenn die Händler:innen den Täter oder die Täterin selbst überführen konnten,“ erläutert Genth. Auch weil im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie der Einsatz von Ladendetektiven zurückgefahren worden sei, könne der Rückgang der in der PKS erfassten Ladendiebstähle nicht überraschen. Es sei dringend nötig, die Diebstähle konsequent strafrechtlich zu verfolgen und zu sanktionieren, "um ein klares Stoppschild für Nachahmungs- und Wiederholungstäter:innen aufzustellen."
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