Erst Lockdown, dann das: Rohstoffe wie Holz, Metall und Kunststoff werden knapp und haben ihre Preise mittlerweile fast verdoppelt. Auch davon betroffen: Der Ladenbau. „Die Rohstoffknappheit ist ein Thema für uns. Metall wird teils wie an der Wallstreet mit 30 bis 60 Prozent Preiserhöhungen gehandelt“, erklärt Matthias Schäfer, Inhaber der Firma Holzakzente. Lieferschwierigkeiten habe das Unternehmen bisher nicht, aber: „Momentan liegen die Lieferzeiten nicht mehr bei vier bis sechs Wochen sondern bei der doppelten Zeitspanne von acht bis zwölf Wochen.“ Dennoch ist Schäfer froh, überhaupt noch liefern zu können. Die Preiserhöhungen hat er bisher durch vorausschauende Disposition abpuffern können. „Die horrenden Preissteigerungen im Metall gibt es ja schon seit Januar, bisher mussten wir diese noch nicht an die Kund:innen weitergeben.“ Nun, nach einem halben Jahr, ist dieser Puffer aufgebraucht.
Gleichzeitig mit den Materialpreiserhöhungen kommt eine schwierige Auftragslage: „Durch die Lockdowns denken unsere Kund:innen im Augenblick nicht ans Investieren. Einige Mitbewerber:innen mussten schon Insolvenz anmelden – es ist keine leichte Zeit.“ Warum sich Investitionen aber gerade jetzt lohnen, bringt Schäfer so auf den Punkt: „Ladenbau hat sich in den letzten 10 Jahren sehr verändert. Neben dem Flächenmanagement ist auch die Digitalisierung wichtiger Faktor geworden. Dafür braucht man die Infrastruktur Strom. Der Einzelhandel kann sich nur abheben, wenn er Dienstleistung und Emotionen bietet – und das kann man über die digitalen Kanäle sehr schön transportieren.“ Dass der Fachhandel auch in Zukunft Potential hat, bezweifelt Schäfer nicht: „Unsere Kund:innen berichten, dass sich die Endkund:innen nicht komplett abgewandt haben. Sie haben sich zwar während der Lockdowns online eingedeckt, bleiben dem Fachhandel aber treu. Ich habe also Hoffnung und sehe Potential – auch wenn die Branche sich im Umbruch befindet.“
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