Es wird kein leichtes Jahr, dieses Jahr 2024 - aber vielleicht doch besser als 2023: Der Handelsverband Deutschland rechnet für 2024 mit zumindest leicht verbesserten Umsätzen für den Einzelhandel. Im Vergleich sollen die Umsätze um nominal 3,5 Prozent steigen, real entspräche das einem Plus von einem Prozent.
„Das laufende Jahr wird für den Einzelhandel aller Wahrscheinlichkeit nach besser als das vergangene", sagte HDE-Präsident Alexander von Preen. "Auch wenn die Kaufkraftverluste der letzten beiden Jahre nicht ausgeglichen werden können, ist das zumindest eine positive Signalwirkung für die Branche.“ Den vorsichtigen Optimismus spiegelt eine aktuelle HDE-Umfrage unter rund 850 Handelsunternehmen in Deutschland wider.
Gleichzeitig bleiben unkalkulierbare Risiken wie die Kriege in der Ukraine und in Nahost, aber auch der immer weiter um sich greifende Fachkräftemangel. In diesem Zusammenhang warnt der HDE-Präsident vor einem Rechtsruck in Politik und Gesellschaft: „Vielen Branchen der deutschen Wirtschaft geht das Personal aus. Schon allein diese offensichtliche Herausforderung sollte Grund genug sein einzusehen, dass man mit der Ausgrenzung und der Verächtlichmachung von Menschen aus anderen Ländern und Kulturen, die ihr Glück in unserem Land suchen, den Holzweg beschreitet.“
Es gehe hier aber nicht nur um ein ökonomisches, sondern um ein zutiefst menschliches Thema. Von Preen: „Es ist gut und es ist an der Zeit, dass alle anständigen Demokraten sich unterhaken und deutlich machen, auf welcher Seite die Mehrheit steht. Die Zeit des Schweigens muss vorüber sein, jetzt ist Farbe bekennen angesagt.“ Der Handel sei eine vielfältige Branche mit Beschäftigten aus vielen Nationen, die Unternehmen böten Chancen für vielseitige Karrierewege. Insofern schade jede Politik, die grundsätzlich auf Ausgrenzung oder Abschottung setzt, der Zukunft des Einzelhandels in Deutschland.