
Was die Nutzenden wollen? Süße Katzenvideos! Aktuelle Studien zeigen: Social Media leidet unter Ermüdungserscheinungen. Nach der Pandemie scheinen die Menschen keine Lust mehr zu haben, sich so intensiv mit den sozialen Medien zu beschäftigen, wie sie das noch während der Lockdown Zeiten getan haben. 2021 nutzten noch 60 Prozent der Bevölkerung Facebook, Instagram und Co. Nun, im Jahr 2022, sind es bisher nur noch 47 Prozent. Doch das gilt nicht für alle Plattformen gleichermaßen. Die neue Studie des Instituts für Handel Köln (IFH) zeigt Gewinnende und Verlierende. Ganz vorne dabei ist TikTok. Im Gegensatz zu Facebook und Instagram konnte auch Youtube seinen ersten Platz verteidigen. "Die Entwicklung von Social Media verläuft nicht isoliert in einer Techno-Sphäre, wirkt nicht dominant und einseitig transformierend auf die Restgesellschaft. Die Entwicklung ist komplexer, reagiert auf Umfeldveränderungen, auch in Rückkopplungsschleifen. Pandemien und sonstige Menschheitskrisen wirken und moderieren", sagt Dr. Ralf Deckers vom IFH. Und es artikuliere sich gerade ein Wunsch nach heiler Welt, abseits von Krisen, Kommerz und Konsum. "Der Nutzer und die Nutzerin fragen sich: Was waren das doch für Zeiten, als Instagram noch Instagram war? (Wann war das gleich noch?) Als „süße Fotos“ meiner Freunde, meiner Katze, meines Abendessens etc. das Herz erfreut und das Gemüt aufgehellt haben?" Ob die momentan Bremsbewegung auch im Herbst und Winter anhält, sei allerdings ungewiss: "Der Social-Media-Nutzer ist ein launisches Wesen".
LINIEs Fazit für den Handel? Auch, wenn die Zahlen geringfügig zurückgehen: Die sozialen Medien spielen weiterhin eine große Rolle und sollten entsprechend gespielt werden. Stimmungsaufhellende, nicht vordergründig kommerzielle Postings schaffen ein Wohlgefühl und binden Kund:innen emotional.